In der U-Bahn hat mich eine Frau angeschrien, weil ich ihr keinen Platz angeboten habe – das musste ich tun

Ich zog meine Kapuze zurecht, um mein Haar zu verbergen – es war bereits schütter und ausgebleicht nach der letzten Chemotherapie. Die U-Bahn war voll, aber ich konnte mich an der Tür hinsetzen. Ich fühlte mich erschöpft, mein Körper schmerzte, jeder Atemzug war eine Anstrengung.

Eine etwa sechzigjährige Frau stellte sich mit einem kleinen Jungen, etwa sechs Jahre alt, neben mich. Er setzte sich sofort auf den freien Platz, und die Frau seufzte schwer und wandte sich an mich:

— Junge Frau, bitte stehen Sie auf. Es fällt mir schwer zu stehen.

Ich hob leicht den Kopf, aber meine Kräfte waren am Ende.

— Es tut mir leid, ich kann nicht, — sagte ich leise und senkte den Blick, — lassen Sie doch Ihren Enkel für Sie aufstehen.

Sie runzelte die Stirn und erhob die Stimme:

— Was heißt, Sie können nicht? Sie sind jung! Wo ist Ihr Respekt? Mein Junge ist ein Kind, und Sie sind einfach eine Unverschämtheit! Sehen Sie, wie sie sich benimmt!

Die Leute um uns herum begannen aufmerksam zuzuhören, einige murrten ebenfalls.

Da entschloss ich mich zu etwas, woraufhin die Frau mich entsetzt anstarrte, sich entschuldigte und sogar an einer fremden Haltestelle ausstieg. Die Fortsetzung steht im ersten Kommentar 👇👇

Ich schob langsam die Kapuze zurück, zeigte meinen kahlen Kopf und sagte mit bitterer Stimme:

— Ich habe Krebs. Ich komme gerade von einer Chemotherapie. Deshalb kann ich nicht aufstehen. Ich bitte nicht um Verständnis, aber wenigstens darum, nicht angeschrien zu werden.

Die Frau erstarrte. Eine Minute lang herrschte Stille.

Einige Menschen sahen mich nun anders an – nicht mit Vorwurf, sondern mit Mitgefühl und vielleicht sogar mit Respekt.

Ich zog die Kapuze wieder über den Kopf, um mich vor den Blicken zu schützen.

In der U-Bahn – unter gewöhnlichen, gleichgültigen Gesichtern – fühlte ich mich zugleich sehr allein und unglaublich stark.

Habe ich richtig gehandelt? Ich hatte wirklich Schmerzen, aber ich respektiere ältere Menschen.

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