Der Schäferhund bellte den Sarg seines Herrchens an und trampelte auf den Blumen: Als der Sarg geöffnet wurde, waren die Anwesenden entsetzt
Der Tag der Beerdigung war gekommen, und der Trauerzug bewegte sich langsam in Richtung Friedhof. Unter den Anwesenden war auch die Familie des Offiziers, mit der er fast fünf Jahre keinen Kontakt mehr gehabt hatte. Sie waren an diesem Morgen von weit her angereist. Am Sarg wurden sie bereits von seinen Kollegen erwartet – Kameraden, Offiziere in strenger Uniform. Und neben ihnen ging mit gesenktem Kopf und schwerem Blick ein Hund – ein Deutscher Schäferhund namens Max.
Max war nicht einfach nur ein Haustier. Er war der Partner des verstorbenen Offiziers, ein Diensthund, der mit ihm an Dutzenden Einsätzen teilgenommen hatte. Als es zu dem Überfall auf das Lager kam, bei dem der Offizier unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, war Max an seiner Seite. Seit diesem Tag fraß er kaum noch, spielte nicht, starrte nur ins Leere und winselte.
Nun saß er zu Füßen der Soldaten, ganz nah am Sarg, der mit bunten Blumen bedeckt war. Die Menschen weinten leise.
Plötzlich erhob sich Max. Seine Ohren stellten sich auf, seine Nase berührte den Rand des Sarges. Er schnupperte an der Abdeckung, zog sich dann abrupt zurück, knurrte… und bellte laut. Es war kein gewöhnliches Bellen. Die Leute erschraken. Einige Offiziere stürmten auf den Hund zu, in dem Glauben, er sei von seinen Gefühlen überwältigt.
„Bringt ihn weg“, flüsterte eine Frau.
Der Hund riss sich los, jaulte, kratzte mit den Pfoten auf dem Holzdeckel des Sarges.
Der Kommandant, der daneben stand, runzelte die Stirn. Er kannte diesen Hund. Max bellte niemals grundlos.
„Öffnet den Sarg“, sagte er entschlossen.
„Was? Warum?“ protestierten die Angehörigen.
„ÖFFNET IHN.“
Als der Deckel langsam angehoben wurde, legte sich eine unheimliche Stille über den Friedhof. Für einen Moment verharrten alle… und dann ertönte ein lauter Schrei des Entsetzens.
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Im Sarg lag nicht der richtige Mensch.
Überhaupt nicht. Fremdes Gesicht, fremde Uniform, fremder Körper. Es war jemand ganz anderes.
Max knurrte leise, aber erleichtert – es war nicht sein Herrchen. Er hatte recht gehabt.
Später stellte sich heraus, dass im Leichenschauhaus ein fataler Fehler passiert war: Die Schilder wurden vertauscht.
Die Leichen zweier Männer – des gefallenen Offiziers und eines Zivilisten – waren fast gleichzeitig eingetroffen, und in der Eile wurde der falsche Körper ausgegeben.
Der wahre Körper des Offiziers wurde einen Tag später in einem anderen Saal gefunden. Er wurde korrekt und mit allen Ehren beigesetzt.
Max war bis zum Ende an seiner Seite.